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Insektenschutz
Unsere Naturschutzaktivitäten beschränken sich nicht nur auf verschiedene Aktionen rund um das „Fachgebiet“ Abfall.
In einem langfristig angelegten Gemeinschaftsprojekt mit dem Landreis Osterholz soll das rekultivierte Gelände der alten Deponie in Osterholz-Scharmbeck, Sandhausen zu einem ökologisch wertvollen Lebensraum umgestaltet werden. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf heimischen Wildbienen und anderen Insekten. Zusätzlich dienen die geplanten Maßnahmen dem Schutz der mittlerweile gefährdeten Zauneidechsen, die auf der Deponie zu finden sind. Wir optimieren die Lebensbedingungen der genannten Tiere, indem das Angebot an neuem Lebensraum und gleichzeitig das Nahrungsangebot verbessert werden.
Fachliche Unterstützung erhalten wir bei dem Projekt vom BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz), Kreisgruppe Osterholz.
Hintergrund
Wild- und Honigbienen und andere Blüten bestäubende Insekten spielen im Ökosystem eine besondere Rolle, denn viele Pflanzen sind auf sie angewiesen. Für die Erhaltung der biologischen Vielfalt sind insbesondere Wildbienen unerlässlich. Sie fliegen bis zu 5000 Blüten an einem Tag an, um Pollen zu sammeln. Mittlerweile stehen aber über die Hälfte der ca. 360 Wildbienenarten Niedersachsens auf der Roten Liste als gefährdet.
Praktische Umsetzung
Durch mehrere Begehungen erstellten die BUND Experten eine grobe Bestandsaufnahme der bereits auf dem Gelände vorhandenen Insekten - und Pflanzenarten. Mit Hilfe dieser Grundlage entstand dann ein Maßnahmenkatalog.
In der ersten Umsetzungsphase wurden große Sandhaufen, Feldsteine und Totholz auf dem Deponiegelände verteilt. Dieses Material erweitert die vorhandenen Strukturen und bietet verschiedenen Tieren einen neuen Lebensraum.
Im Dezember wurden regionale Blühstauden (Wiesenhabichtskraut, Zaunwicke, Ackerwitwenblume, Rundblättrige Glockenblume und Heide), sowie einheimische Gehölze (Faulbaum, Schlehe, Hundsrose und Weißdorn)gepflanzt. Das verbessert das Nahrungsangebot für Insekten.
Außerdem gibt es neue "Bewohner" auf einem Teil des Geländes - Schafe. Die Schafhaltung bedeutet einen weiteren ökologischen Mehrwert.
Als weitere Maßnahme wird zukünftig nur noch ein Teil des Geländes einmal im Jahr gemäht. Nachweislich fördern Altgrasstreifen die Arten- und Individuenzahl diverser Insekten.
Ziele
- Durch die Maßnahmen auf dem Deponiegelände entstehen verbesserte Lebensbedingungen vor allem für Wildbienen, andere Insekten und Reptilien.
- Durch Öffentlichkeitsarbeit sollen Bürger*innen informiert und sensibilisiert werden.